In den Außenanlagen des Studentenwohnheims Eichkamp an der Harbigstraße 14 in Berlin-Charlottenburg konnte sich in den letzen Jahrzehnten eine üppige Spontanvegetation ausbreiten und überlagerte das gesamte Areal zunehmend mit einem zwar grünen, jedoch vielerorts undurchdringbaren, schattigen und somit dunklen Schleier.

Abkürzungen, welche mehr und mehr zu Trampelpfaden zu den Haupteingängen des Geländes oder zum zentral gelegenen Waschkeller ausgetreten wurden, sowie übernutzte, marode Ausstattungselemente prägten maßgeblich das verwahrloste Erscheinungsbild.

Mit der Restaurierung der Gebäude 5 und 8 bis 12 im nördlichen Bereich wurde die Gelegenheit genutzt, um auch die Freiflächen in der Wahrnehmung und der Nutzbarkeit für die Studierenden zu qualifizieren. Die Gesamtanlage steht unter Ensembleschutz und wird in der Denkmalliste Berlin als Denkmalbereich mit der Nummer 09040499 geführt.

Standort (Google-Maps)

Konzept / Leitidee

Die Qualifizierungsmaßnahmen der Außenanlagen wurden aus den Potenzialen und der gestalterischen Formensprache des Entwurfs von Hans Christian Müller (1921-2010) zum zweiten Bauabschnitt aus dem Jahr 1967 heraus entwickelt. Eine Papier-Lichtpause des Plans liegt dem Studentenwerk vor bzw. ist im Architekturmuseum der TU Berlin unter der Inv. Nr. 45582 einsehbar.

Das Grundprinzip eines formalen, geometrischen Wegenetzes im Kontrast zu den durch sanfte Erdwälle landschaftlich überformten Grünflächen mit lockeren Solitärbäumen sollte erhalten bleiben beziehungsweise wieder erkennbar gemacht werden.

Funktionsbereiche / Erschließung / Barrierefreiheit

Da auch weiterhin eine ausgedehnte Nutzungsverteilung auf dem gesamten Gelände bestehen bleiben wird, wurde die dauerhafte Befestigung der direkten Verbindungen als Notwendigkeit gewertet und somit die herausgebildeten Trampelpfade zu einem geometrischen Subwegesystem aus anthrazit eingefärbtem Ortbeton entwickelt. Die unscheinbaren, 80 cm breiten Pfade fügen sich mühelos an das in den 1980er Jahren überarbeitete, weitestgehend der Ursprungsplanung entsprechende Hauptwegesystem aus Beton-Pflastersteinen und gewähren niedrige Unterhaltungskosten bei hohem qualitativem Standard.

An der Ost- und Westseite des Hauses 5 wurden an den bestehenden Gebäude-Ausstiegen Terrassenbereiche ausgebildet und mit multifunktional nutzbaren Einfassungen aus linearen Betonblöcken mit Sitzauflagen versehen. Das Haus 8 erhielt seine ursprüngliche Freistellung, indem die direkt südlich angrenzenden Asphaltflächen und eine an der Nordseite angebaute Fahrradüberdachung rückgebaut wurden.

Die bislang an den Hauptwegen entlang vereinzelt vorzufindenden Müllstandsflächen wurden durch drei zentrale Müllstandorte mit schlichten Einhausungen ersetzt. Bestehende Ausstattungen, wie der Grillplatz, Fahrradständer oder Sitzmöglichkeiten wurden in zeitgemäßer Formensprache neu geordnet und landschaftsarchitektonisch aufgewertet.

Ökologie / Vegetation

Die Spontanvegetation wurde im gesamten Gelände stark ausgelichtet, einzelne zugewucherte Strauchflächen restlos gerodet. Die in der Baumliste geführten, geschützten Groß-Bäume wurden gestärkt und herausgestellt.

Der das Planungsgebiet umgebende Gehölzsaum wurde durch eine, den Charakter der damaligen Zeit unterstreichende, zurückhaltende Auswahl von weiß blühenden Rhododendren und Viburnum rhytidophyllum im Sinne einer Kulissenpflanzung aufgewertet. Die Erdwälle wurden überarbeitet und neu herausgebildet, einige mittels Sitzstufen nutzbar gemacht.

Besonderheit / Alleinstellungsmerkmal

Neue Nutzungen, wie die Beach-Volleyball-Anlage in der vollständig überarbeiteten Nordspitze des Areals als Sportangebot oder die zentral gelegenen Studentengärten als kleine Selbstversorgungs-Einheiten, wurden punktuell ergänzt und als besondere Orte inszeniert.

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