Die Siedlung am nördlichen Rand des Schillerparks, im englischen Viertel, wird von den Straßen Bristol-, Dubliner, Corker und der Barfus-Straße begrenzt. Der größte Teil der Siedlung wurde bis in die 30‘er Jahre durch Bruno Taut begonnen und in den 50’er Jahren durch die Architekten Hoffmann und Rossow ergänzt. Seit 2011 ist die Siedlung eine der 6 Berliner-Weltkulturerbe-Siedlungen.

Standort (Google-Maps)

Konzept / Leitidee

In den ersten beiden Bauabschnitten als offene Blöcke mit einer im Süden durchgehenden Blickverbindung konzipiert, wurde in den Ergänzungen der 50’er Jahre zunächst der größte Block verdichtet und dann mit fächerförmig angeordneten Zeilen, an den Blocköffnungen, ergänzt.

Die Ausblicke aus den begrünten Blöcken gehen in die begrünten Straßen und Grünverbindungen und verknüpfen so den Hof mit den externen Grünräumen. Aus den Baumreihen der an Rasen-Squares erinnernden ersten Höfe wurden in den 50’er Jahren lockere Baumgruppen mit blühenden Bodendeckern. Die Mietergärten der Erdgeschoss-Wohnungen wurden mit Obstbäumen bepflanzt.

Moderne Baumaterialien wie Waschbeton halten Einzug, Betonplatten werden im Schachbrettmuster verlegt und lösen die sachlichen Asphaltwege mit Klinkereinfassung für eine mehr gärtnerische Anmutung ab.

Funktionsbereiche / Erschließung / Barrierefreiheit

Innerhalb der Höfe sind zahlreiche Spielbereiche innerhalb der Wiesenflächen angeordnet. Zunächst als geschlossene, Sand gefüllte und mit Gitter abgegrenzte Bereiche, später als eingestreute dezentrale Bereiche. Die schon in den 50’er Jahren geplanten Stellplätze konnten im Rahmen der Sanierung aus den Höfen verbannt werden. Die bereits bei Taut vorgesehenen Müllhäuschen wurden ergänzt.
Die Mietergärten ergänzen den gärtnerischen Charakter der Siedlung.

Ökologie / Vegetation

Während der bauzeitliche Baumbestand größtenteils erhalten war, wurden die Bodendecker und Rosensorten gemäß den vorliegenden Pflanzplänen ergänzt. Die Rosen wurden analogisiert. Die Wirkung eines kniehohen Blütenmeeres durch das die Bewohner laufen, wurde mit den damals gepflanzten Sorten, auch wenn es für heutige Pflanzungen befremdlich ist, wieder hergestellt. Die Verwendung verschiedener Sorten von Feuerdorn oder Picea omorika hinter Forsythia als Bodendecker ist heute ein ungewohntes Bild.

Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit

Erstaunlicherweise sind die Versuche, die in den ersten Bauabschnitten wegen ihres geringen Preises eingesetzten Materialien wieder zu beschaffen, fehlgeschlagen. Die 30’er Gehwegplatte, Borde mit runden Köpfen und Radien, Klinkerkanten aus Halbsteinen mussten kostspielig, da in geringer Menge erforderlich, nachgebaut werden. Von Taut war bekannt, dass er für die Fassaden unregelmäßige, farblich ungleichmäßige, rissige Ausschusssteine bevorzugt verwendete. Der Nachbau war nur im Manufaktur-Verfahren möglich.

Ein großes Problem stellte die Sicherung der hergestellten abwechslungsreichen, wenn auch nicht anspruchsvollen, Pflanzung dar. Mit den üblichen Pflegekosten lassen sich keine Rosen gesund und blühwillig erhalten. Der unsinnige, üblicherweise jährlich beauftragte Strauchschnitt zerstört die Blühfähigkeit und schafft keine Habitus-gerechten Pflanzen sondern Kugeln, Würfel und Zylinder.

Besonderheit / Alleinstellungsmerkmal

Die in enger Verbindung zu den jeweiligen bauzeitlichen Architekturen geschaffenen Freianlagen ergänzen und befördern einander. Große Teile der Substanz sind erhalten. Die ursprüngliche Öffnung und Bezüglichkeit der Bauteile ist erlebbar und über die verschiedenen Bauabschnitte hin ein verbindendes Element zu einem weitläufigen, bis in den Schillerpark reichenden großen Grünraum.

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